„Die Beraterin“ – Volume 2

In unserer Serie „Die Beraterin“ fragen wir bei unseren Kolleginnen nach: Wie seid ihr in die IT- & Digitalisierungsberatung gekommen? Was begeistert euch an eurem Beruf? Denn unser Unternehmen wächst, Fähigkeiten, berufliche Hintergründe und Kompetenzen werden immer vielfältiger! Genau das möchten wir weiter fördern! Ein Aspekt hiervon ist, mehr Frauen für MINT-Fächer und Technologie-Berufe zu begeistern.

Den ersten Teil der Serie mit Stimmen von drei Kolleginnen kannst du hier nachlesen.

Nr. 4: Isabel Münnig, Senior IT Consultant im Team Digital Workplace

Dein Steckenpferd ist das Adoption- and Change Management, also die Begleitung der Mitarbeiter:innen von Kundenunternehmen, wenn neue IT-Systeme eingeführt werden. Dabei geht es auch viel um Zusammenarbeit und Arbeitsplatzkultur. Was begeistert dich daran?

Primär die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Menschen, sowohl intern bei Comma Soft als auch extern bei unseren Kunden. Im Vergleich zu der reinen Softwareimplementierung, fokussiere ich mich auf die menschlichen und kulturellen Aspekte, die mit einer Veränderung einhergehen. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass ich versuche, die Bedenken und mögliche Widerstandsgründe der Mitarbeitenden zu verstehen und zu steuern, um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden eine Veränderung akzeptieren und die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen erhalten, um z.B. eine neue Technologie erfolgreich zu nutzen. Ich bewege mich hier also primär auf der „emotionalen“ Ebenen und nicht auf der rationalen.

Der schnelllebige technologische Wandel, durch die Pandemie-Folgen wie Homeoffice & Co. nochmal besonders befeuert, zeigt: Veränderung ist konstant und passiert immer schneller. Den Faktor Mensch dürfen wir hier nicht vergessen. Denn jede Applikation, die noch so gute Zusammenarbeit von überall ermöglicht, hilft am Ende nicht, wenn Menschen nicht wissen, wie sie damit effektiv arbeiten können.

Und hier die Brücke zu bauen, zwischen Technik und Menschen – das ist mein Antrieb!

Gibt es Fähigkeiten, die für Adoption- and Change Management besonders gut geeignet sind und gibt es da Unterschiede speziell bei Frauen oder Männern?

Es gibt bestimmt Fähigkeiten, die traditionell eher mit dem weiblichen und andere, die eher mit dem männlichen Geschlecht in Verbindung gebracht werden. Eine pauschale Zuschreibung beobachte ich nicht. Fähigkeiten, die in diesem Bereich essenziell sind, können von Personen jeden Geschlechts entwickelt werden. Der Faktor Empathie ist bei Adoption- and Change-Management auf jeden Fall das A und O – Verständnis zeigen, Vertrauen aufbauen und eine unterstützende und motivierende Umgebung schaffen. Da haben manche Menschen vielleicht mehr Antennen für als andere. Aber Empathie in unserem Berufs-Kontext muss gelernt werden und wird einem nicht in die Wiege gelegt.

 

Du bist ebenfalls im Diversity-Management bei Comma Soft aktiv. Was motiviert dich, die Branche vielfältiger zu machen?

Wir leben in ständiger Weiterentwicklung. Wenn ich nur in meiner eigenen Bubble bleibe, passiert bei meiner Weiterentwicklung recht wenig. Und wenn alle nur in ihren Bubbles bleiben, multipliziert sich das. Ich sehe einfach die Notwendigkeit und das Potenzial darin, neue Türen zu öffnen, neue Wege zu gehen, von Neuem oder Anderen – in welcher Dimension auch immer – zu profitieren.

Persönlich motivieren mich hierbei die Themen Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit. Aus der eigenen Perspektive kann ich sagen, dass inzwischen mehr Frauen in unserer Branche arbeiten und sich auf dem Gebiet viel getan hat. Ich merke einfach, wie diese Form der Diversifizierung unseren Teamspirit gesteigert hat, zum Beispiel durch neue, kreativere Kommunikationsformen.

Und am Ende finde ich das Thema Diversity einfach nur cool! Es ist ein bisschen wie die Welt zu entdecken: Andere Menschen, andere Blickwinkel, andere Hintergründe kennenzulernen – für einen selbst alles neu. Wenn man anfängt irgendwo auszuschließen, dann kann man meiner Meinung nach den Anspruch der Ganzheitlichkeit nicht erfüllen.

Ich schätze bei Comma Soft sehr, dass es keine Ellbogenmentalität gibt. Gerade wir Frauen empowern uns hier gegenseitig sehr und in meinen Kolleginnen sehe ich vor allen Dingen starke Verbündete und keine Konkurrentinnen.

 

Inwiefern würden mehr Frauen sowie mehr Diversifizierung in Teams das Berufsfeld der IT-Beratung weiter bereichern?

Ich bin sicher, dass das große Themenfeld Digitalisierung mit IT und Datenanalyse, KI und allem, was dazu gehört, jede Gesellschaftsschicht und jeden Menschen jeden Alters irgendwie betrifft. Für mich ist es selbstverständlich und klar, dass jede:r dazu einen Teil beitragen und hier valide Expertise haben bzw. aufbauen können. Die Schnelllebigkeit der Technologie führt dazu, dass der Faktor Mensch gut und nachhaltig eingebunden werden muss. Sonst rennt die technologische Entwicklung umgekehrt davon.

Wie schon gesagt: Ganzheitlichkeit wird im Beratungsgeschäft immer wichtiger. Das geht eben nur mit Ganzheitlichkeit im Team. Zusammenarbeit und menschliche Interaktion sind vor allem emotionaler Natur. Dabei Verständnis für das Gegenüber bzw. die Anderen zu haben oder aufzubauen, erleichtert diese Zusammenarbeit massiv.

 

People-Business klingt nach dir?

Verschieden Facetten, verschiedene Aufgaben – immer im Team und immer nah an unseren Kunden.

Unsere Kollegin Meike erzählt, was sie an der Arbeit mit Menschen im Beratungskontext so begeistert.

Nr. 5: Dr. Birte Gestefeld, Associate Consultant  im Team Digital Workplace

Was begeistert dich so sehr an Technologie & IT, dass du dich für einen Beruf in diesem Feld entschieden hast?

Ich habe meine Begeisterung für IT und Technologie erst relativ spät entdeckt. Wie viele andere bei Comma Soft habe ich ein naturwissenschaftliches Studium gewählt, nämlich Neurowissenschaften bzw. Cognitive Science. In diesem Fach ist ein großer Technikanteil dabei. Und so hat mich Technik während meiner Uni-Zeit gepackt, als ich gemerkt habe, wie vielfältig dessen Nutzungs- und Anwendungsmöglichkeiten sind. Durch Experimentieren und Forschungstätigkeiten bin ich ans Programmieren und an die Datenanalyse gekommen und war fasziniert davon, am Ende ein fertiges Produkt zu haben, das auch funktioniert.

Wie ist es dann zur Entscheidung gekommen, als Beraterin tätig zu sein?

Nach meinem Studium bin ich zunächst an der Universität geblieben und habe wissenschaftlich gearbeitet. Dort hat mir allerdings der Praxisbezug gefehlt. Mir war klar, dass ich schon gerne im Technologie- und IT-Bereich tätig sein wollte. Im Zusammenhang mit Neurowissenschaften lenkte ich meinen Fokus dann stärker auf die Interaktion zwischen Menschen und Technologie. Daher fiel meine Entscheidung auf die Arbeit im Beratungskontext. Dass ich konkrete praktische Projekte mit umsetzen kann, dass die eigene Arbeit auch tatsächliche Praxis ist und die Ergebnisse am Ende sichtbar sind, schätze ich an diesem Job.

 

Was macht dein Berufsfeld und die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg:innen bei Comma Soft für dich so attraktiv?

Im Beratungsalltag, speziell in einer IT- und Digitalisierungsberatung, bekomme ich sehr viel Innovation mit: Ich bleibe am Puls der Zeit der Technik, erhalte viel und immer wieder neuen Input, lerne Neues sehr schnell. Kein Tag ist wie der andere.

Ich habe die Möglichkeit an verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Themen und unterschiedlichen Menschen zu arbeiten. Dabei lerne ich viel über unterschiedliche Arbeits- und Herangehensweisen und erweitere täglich meinen Horizont. Und ich arbeite auch in einem Team, in dem wir alle unterschiedlich sind und doch das gleiche Ziel haben und an einem Strang ziehen. Das finde ich sehr bereichernd!

 

Hättest du mit 14 Jahren gedacht, dass du IT-Beraterin wirst? Nein? Warum nicht? Warum kam es dann doch anders?

(lacht) Mit 14 wusste ich nicht, dass es diesen Beruf überhaupt gibt. Im Endeffekt war das in die Beratung ein Weg, der sich ergeben hat. Auch vor zehn Jahren habe ich noch nicht gedacht, hier zu landen und nun bin ich hier und sehr zufrieden.

Für eine stabile Datenkultur bedarf es Data Literacy!

Immer mehr Unternehmen wollen mithilfe von KI und Analytics ihren Datenschatz heben und wertschöpfend Nutzen. Das Einführen von Technologien bringt aber nur den gewünschten Erfolg, wenn parallel dazu auch die Datenkompetenz der Mitarbeiter:innen ausgebaut wird. Auf welchen Ebenen dies sinnvollerweise geschehen sollte, zeigt Dr. Valentin Kemper.

Nr. 6: (Dr.) Maren Bendel, Strategy & Business Consultant

Du bist Strategie-, IT- & Digitalisierungsberaterin, schreibst parallel noch am Wittener Institut für Familienunternehmen deine Promotion über Cyber-Security im Mittelstand und hast seit deinem Masterstudium dort deinen Schwerpunkt auf Digitalisierung im Konzern und Mittelstand gesetzt.
Woher kommt dein Interesse für die Unternehmersicht im Zusammenhang mit Digitalisierung? Was treibt dich an?

Die Betrachtung von Problemen aus einer ganzheitlichen Perspektive fand ich schon immer spannend: Ich hatte in der Schule nie ein Lieblingsfach, sondern war „Allrounder-Kind“. Das hat mir danach die Wahl zum Studienfach etwas schwer gemacht, sodass ich mich erstmal nicht festgelegt habe. In diesem Sinne habe ich dann meinen Bachelor in den drei Disziplinen Philosophie, Politik und Ökonomik gemacht. Darauf folgte mein englischsprachiger Master in den zwei Disziplinen „Strategy“ und „Organisation“. Während des Studiums haben mich die unterschiedlichen Perspektiven auf Sachverhalte und Fragestellungen motiviert und bereichernd fand ich dabei immer den Perspektivwechsel – Probleme von allen Seiten zu betrachten und Mehrdimensionalität in Lösungen einzubringen. Digitalisierungsthemen habe ich in diesem Werdegang als heutige Königsdisziplin für Unternehmen kennengelernt und hier meine Leidenschaft entdeckt.

 

Vor dem Hintergrund, dass dein Studienfach IT-fremd war: Wie war dein Weg in die Branche?

Der Master in Witten zielte schon darauf ab, dass ich danach in strategischen Kontexten von und für Unternehmen arbeiten möchte. Ich habe in dieser Zeit jeden Kurs zum Thema Digitalisierung mitgenommen, da ich in dem Thema die langfristigen Potenziale für Unternehmen sehe. Damit habe ich mich auch in meiner Masterarbeit beschäftigt. Und ich habe mich gefragt, – nachdem sich diese Arbeit auf Papier angefühlt hat, wie eine Trockenübung, – was Digitalisierung dann aber wirklich für Unternehmen bedeutet. Es ist nicht nur Papierlosigkeit, sondern am Ende wird ja das meiste an Prozessen, Abläufen, Dienstleistungen usw. in solide IT und stabile Datenkultur gegossen werden müssen. Das verändert das langfristige Bild von IT, nicht mehr nur unterstützende Funktion für Unternehmen zu sein, sondern großer Enabler für die eigene Wirtschaftlichkeit. Und die Rolle dieses Enablers möchte ich mit voranbringen.

 

Inwiefern kann dein Weg beispielhaft für Berufseinsteiger:INNEN sein? Hast du vielleicht gerade einen Tipp oder einen Gedanken für junge Frauen, die mit dem Gedanken spielen, in die IT-Beratung einzusteigen?

Was alle brauchen, die in unsere Branche anfangen möchten, ist die Fähigkeit Optimierungspotenzial zu identifizieren und den Mut dafür aufbringen, Dinge umzusetzen. Völlig geschlechtsunabhängig muss man in unserem Beruf empathisch sein, denn der Change-Prozess bei der Digitalisierung in dieser neuen Größenordnung kann angsteinflößend sein. Daher ist es als IT-Berater:in auch immer wichtig, die emotionale Ebene zu bedienen. Frauen fühlen sich vielleicht von dieser Anforderung teilweise mehr angesprochen, das ist aber nicht pauschal so.

Was ich in meiner Zeit bei Comma Soft inzwischen gelernt habe und womit ich andere ermutigen möchte, einen Einstieg in die Branche zu erwägen: Ich dachte, dass ich niemals auf das Level an Fachwissen komme, wie es meine eher technisch orientierten Kolleg:innen haben. Und genau die haben mir erklärt und verdeutlicht, dass Fachwissen so dynamisch ist, dass es morgen schon outdated sein kann, wenn es gestern noch brandaktuell war. Gerade jetzt ist das Wissenslevel, welches man vermeintlich braucht, nie fertig – und wir lernen jeden Tag neue Dinge. Man muss also kein tiefes technisches Fachwissen mitbringen, sondern den Willen zum lebenslangen Lernen. Und dann kann man hier sehr erfolgreich mit einer Tech-Affinität und anderen Schwerpunkten sein. Das motiviert und bestärkt mich enorm!

 

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