Die Beraterin Vol. 1

„Die Beraterin“ – Volume 1

Unser Unternehmen wächst, Fähigkeiten, berufliche Hintergründe und Kompetenzen werden immer vielfältiger! Genau das möchten wir weiter fördern! Ein Aspekt hiervon ist, mehr Frauen für MINT-Fächer und Technologie-Berufe zu begeistern. In unserer Serie „Die Beraterin“ fragen wir dafür ganz konkret bei unseren Kolleginnen nach: Wie seid ihr in die IT- & Digitalisierungsberatung gekommen? Was begeistert euch an eurem Beruf?

Nr. 1: Dr. Anna-Lena Wölwer, Data Science Consultant

Als promovierte Statistikerin bist du gleichzeitig sehr Tech-interessiert und hast Ahnung von Code & Development im Allgemeinen. Wo liegt der Ursprung deiner Technologie-Affinität?

In der Schule hatte ich noch keine größeren Berührungspunkte mit IT und Technik. So richtig kam die Coding- und Tech-Begeisterung erst im Studium und in meiner Promotion im Bereich der Wirtschafts- und Sozialstatistik. In gemeinsamen Projekten mit dem Statistischen Bundesamt habe ich gemerkt, wie toll es ist, Projekte von Beginn bis Ende mitgestalten zu können; von der Fragestellung & Konzeption über theoretische Grundlagen, die Programmierung von Simulationsstudien bis hin zur Vorstellung der Untersuchungsresultate. So habe ich angefangen, mich in die Sachen reinzufuchsen und immer mehr über Technologie und Coden zu lernen.

 

Zitat von Anna-Lena Wölwer in der Interview-Reihe "Die Beraterin"

Statistik ist ein Fach, das manchmal auf den ersten Blick als trocken empfunden wird. Warum ist die Anwendung in der Beratung entgegen mancher Erwartung so spannend und vielfältig?

Ich habe mir bewusst in Studium und Promotion einen sehr angewandten Bereich ausgewählt, die Wirtschafts- und Sozialstatistik mit Fokus auf der amtlichen Statistik. Eine Volkszählung zum Beispiel basiert enorm auf Statistik; oder auch Algorithmen, die entscheiden, wer auf Social Media welche Werbung angezeigt bekommt. In der angewandten Statistik arbeiten wir sehr stark mit Daten: möglichst gute Erhebung, Aufbereitung und daran angeschlossen eine effiziente Auswertung. Sowohl für Datengenerierung als auch Datenauswertung habe ich mich im Studium schon viel mit Machine Learning beschäftigt.

An der angewandten Statistik hat mir besonders gut gefallen, durch Coding selbstständig an Fragestellungen arbeiten und Schätzmethoden unter verschiedenen realitätsnahen Szenarien simulieren und evaluieren zu können.

 

Mit welchen Vorurteilen über die IT-Branche kannst du aufräumen: Warum ist das kein klassischer Männer-Beruf?

Was wir als Berater:innen machen, hat viel mit Menschen und Empathie zu tun: Wie können Menschen gut gemeinsam arbeiten? Wie können Prozesse so aufgesetzt werden, dass Menschen sie sinnvoll nutzen können? Um das zu erreichen, braucht es nicht speziell Männer oder Frauen, sondern vor allem Personen, die sich gut in (menschliche) Prozesse reindenken und nachhaltige Lösungsansätze entwickeln können. Die erarbeiteten Lösungsansätze dann technisch umzusetzen, bspw. in Code zu gießen, kommt danach und das kann man lernen. Gerade in gemischten Teams erreichen wir tolle Projektresultate und profitieren von verschiedenen Perspektiven.

Man sollte sich nicht zu sehr davon abschrecken lassen, welche technischen Fähigkeiten man vielleicht noch nicht so gut beherrscht. Viel wichtiger ist es, sich zu fragen: Was möchte ich können? Entwickle ich mich gerade in die Richtung, die mich interessiert? Was einem noch fehlt, das lernt man dann eben. Comma Soft bietet mir ein wertschätzendes und sympathisches Umfeld, in dem ich bereits viel lernen konnte und mich gerne immer weiterentwickle.

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Du begeisterst dich für Tech-Trends, digitale Innovationen und Arbeitsmodelle der Zukunft? Das sind gute Voraussetzungen, um als IT Consultant durchzustarten!

Unsere Kollegin Ayda erklärt dir hier, welche weiteren Voraussetzungen für deinen Einstieg in der IT‑Beratung sprechen.

Nr. 2: Şeyma Aslan, Associate IT Consultant für IT-Strategie

Du hast Business Administration und Maschinenbau studiert. Wie kam es dazu und was hat dich an dieser Fächer-Kombination interessiert?

Ich komme aus einer Familie, die nicht akademisch geprägt ist. Daher war der Entschluss für ein wirtschaftliches und anschließend für ein technisches Studium wie der Sprung ins kalte Wasser. Und dann gleich ein technisches Fach wie Maschinenbau! Ich bin hier einen Weg gegangen, der zu dieser Zeit noch nicht üblich war für junge Frauen, sowohl in meinem Freundeskreis als auch allgemein. Diese Entscheidung war mein erster Schritt, um zu beweisen, dass Leidenschaft und Hartnäckigkeit jede Barriere überwinden können.

Die Entscheidung für das Fach Maschinenbau traf ich erst, nachdem ich mich im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich ein bisschen orientiert hatte. Ich wollte gerne meine Faszination für Technik und Analyse noch stärker anwenden können; eine Verbindung von Business Administration zur tatsächlichen Produktion ziehen können. Ich wollte eine Brücke schlagen zwischen der Faszination für Technik und dem Verständnis für Geschäftsprozesse, um nicht nur zu verstehen, wie Produkte entstehen, sondern auch, wie sie erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Kurz gesagt: Technik mit Geschäftsprozessen verbinden. Das ist rückblickend die richtige Wahl für mich und meinen Weg gewesen.

 

Zitat von Seyma Aslan in der Interview-Reihe "Die Beraterin"

Und wie kamst du dann von dort in die IT-Beratung?

Kurz nach meinem Bachelor bin ich in das „Netzwerk Chancen“ eingetreten, um mich mit Leuten auszutauschen, die ebenfalls aus einem nicht-akademischen Umfeld kommen und die schon mehr Erfahrung im Studium, zu Berufsmöglichkeiten und -chancen gesammelt hatten als ich. Meine Mentorin aus dem Netzwerk fragte mich irgendwann, in welcher Branche ich gerne später tätig sein möchte, nach meinem Abschluss. Ich konnte mich nicht festlegen, da ich so viele Bereiche attraktiv fand. Und durch meinen Uni-Alltag hatte ich dann immer mehr Berührungspunkte mit Consulting und habe dadurch gelernt, dass man als Berater:in sehr viele Themen sehr tief bedienen kann. Durch meine technologische Expertise aus dem Maschinenbau-Hintergrund war IT Consulting dann sehr naheliegend. Gerade in unserer wandelbaren Welt kann ich mit IT-Beratung vielen Unternehmen helfen. Und an Comma Soft hat mir dann vor allem das praktische Arbeiten gefallen. Nicht immer nur nach Schema F vorzugehen, sondern spezifische Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die wirklich einen Unterschied machen.

Diese Arbeit gibt mir die Chance, meine technischen und geschäftlichen Kenntnisse täglich anzuwenden und weiterzuentwickeln, während ich gleichzeitig die Kunst des Stakeholder-Managements meistere – eine Fähigkeit, die gerade in der Beratung unerlässlich ist. Frauen bringen oftmals eine starke Kombination aus analytischen Fähigkeiten und zwischenmenschlicher Kommunikation in diese Prozesse ein – eine Kombination, die in vielen Fällen den Unterschied ausmachen kann.

 

Du setzt dich für Chancengleichheit ein, unter anderem bist du selbst durch deinen Eintritt im „Netzwerk Chancen“ mit dem Thema in Berührung gekommen. Worum geht es dir dabei?

Durch den Austausch im „Netzwerk Chancen“ damals wurde mir mit der Zeit klar, wie wichtig ein Netzwerk ist, in dem Menschen ihre Erfahrungen mit mir teilen. Und irgendwann wollte ich auch selbst das teilen, was ich gelernt habe.

Mädchen und junge Frauen in ihrer Wahl für MINT-Berufe zu stärken, ist dabei mein Fokus-Thema. Hier muss man sich meiner Meinung nach als Frau immer noch ein bisschen mehr durchkämpfen und ein bisschen mehr beweisen. Und ich möchte meine Grundlagen im Umgang damit teilen. Denn ich habe zum Beispiel gelernt: Ich selbst fühle mich oft mit Problemen konfrontiert, die mein Gegenüber nicht kennt. Ich ging also in den Austausch darüber und lernte, dass Probleme oft gar nicht mehr so groß sind, wenn man über sie spricht.

Hilfreich war für mich ebenfalls, zu lernen, nicht so viel persönlich zu nehmen, sondern lieber auf mein eigenes Können zu vertrauen und Strukturen aufzubrechen zu versuchen, die mich stören. Ich habe gelernt zu wissen, wo meine eigenen Stärken liegen. Und in schwierigen Zeiten habe ich immer wieder neue Wege gefunden, mich durchzukämpfen.

„Gute Arbeitgeber fördern und bereichern Mitarbeiter:innen!“

Gudrun ist bei Comma Soft für die Personal­entwicklung verantwortlich. Im Interview berichtet sie, was aus ihrer Sicht einen guten Arbeitsplatz ausmacht und wie sie sich bei Comma Soft dafür einsetzt, dass diese Bedingungen erfüllt werden

Gudrun Siefert

Nr. 3: Jinxuan Yi, genannt Mimi, Associate Specialist Recruiting

Du stehst selbst noch am Anfang deiner beruflichen Laufbahn und bist bei uns vor allem dafür verantwortlich, Menschen für unser Berufsfeld zu begeistern. Was ist aus deiner Sicht vor allem für Frauen auf dem aktuellen Bewerbermarkt ein entscheidender Faktor, in die Branche einzusteigen?

In der IT-Beratung ist der Frauenanteil noch immer gering, glücklicherweise ist die Tendenz steigend und gerade im letzten Jahr haben wir bei Comma Soft viele neue weibliche Consultants einstellen können. Aktuell beobachte ich generell, dass für Absolvent:innen zwei Aspekte bei ihrer Arbeitgeberwahl immer wichtiger werden:

Einerseits die fachlichen Inhalte. Bewerber:innen ist es besonders wichtig, dass sie in spannenden Projekten arbeiten, die sie herausfordern und die auf ihre fachliche und persönliche Entwicklung einzahlen. Deswegen legen wir auch so großen Wert auf wissenschaftliche Fähigkeiten, da unsere Kunden mit anspruchsvollen Anforderungen auf uns zukommen.

Andererseits hat die Unternehmenskultur eine herausragende Bedeutung unter Bewerber:innen. Uns melden zum Beispiel neue Kolleg:innen zurück, dass sie in ihrer Bewerbungsphase von unserer Du-Kultur, dem sofort spürbaren familiären und wertschätzenden Umgang miteinander und dem Arbeiten auf Augenhöhe begeistert waren. Wir haben damit gepunktet, dass wir professionell sind und gleichzeitig eben auch locker.

 

Zitat von Jinxuan Yi in der Interview-Reihe "Die Beraterin"

Warum ist es aus Recruiting-Sicht in der IT-Branche wichtig, diverse Teams aufzubauen?

Diverse Teams, die sich in verschiedenen Dimensionen unterscheiden – nicht nur in Bezug auf Geschlecht, sondern auch in vielen anderen Aspekten –, haben sich in Studien (nachzulesen z. B. bei Harvard Business Review oder der Charta der Vielfalt) als effizienter und effektiver erwiesen. Und so gehen wir im Recruiting auch vor: Wir schauen bei Bewerbungen erstmal auf unterschiedliche und sich ergänzende Fähigkeiten, nicht auf Merkmale. Auch wenn wir selbst nach Kandidat:innen suchen, sichten wir häufig anonymisierte Profile, erst dann erhalten wir Lebensläufe.

Daraus entsteht automatisch Heterogenität. Und das wiederum bereichert unsere Arbeitsplatzkultur: Wir mischen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungsschatz mit frischem Uni-Wissen und verschiedenste fachliche Hintergründe. Dadurch bereichern wir uns gegenseitig und am Ende auch unsere Kunden.

 

Und ganz geschlechtsunabhängig: Wen ermutigst du, sich bei uns zu bewerben?

Grundsätzlich würde ich alle, die Comma Soft ansprechend finden, ermutigen, sich bei uns zu bewerben. Wichtig ist, dass man motiviert ist. Das setzt Spaß an Technologie voraus und die Fähigkeit, sich in Themen einzuarbeiten. Und wichtig ist vor allem, dass Beratung ein People-Business ist. Dass man jeden Tag mit Menschen in Berührung kommt und in diese Rolle selbstbewusst reinschlüpfen kann.

 

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