Abstrakte Mikroaufnahme von einem Blatt

Die IT bei Mergers and Acquisitions als Hebel für nachhaltigen Erfolg

Jede Unternehmenstransaktion ist eine strategische Zäsur – und eine seltene Gelegenheit, das IT-Fundament neu zu denken. Wer M&A-Prozesse nicht als Pflichtübung, sondern als echten Technologieneustart begreift, sichert die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.

Ob Merger oder Separation: Die Rolle der IT in M&A-Projekten entscheidet über mehr als nur den reibungslosen Ablauf des Deals. Sie definiert, wie resilient, skalierbar und innovativ ein Unternehmen nach der Transaktion agieren kann. Lesen Sie in diesem Beitrag konkrete Impulse aus unserer Beratungspraxis, um Chancen zu erkennen, Stolperfallen zu vermeiden und die IT als strategischen Treiber zu nutzen – jenseits klassischer Checklisten und Routinedenken.

Separation bei Daimler Truck – Moderne IT als Enabler für globale Skalierbarkeit

Als der Daimler-Konzern im Zuge der Aufspaltung in Mercedes Benz und Daimler Truck seine über Jahrzehnte gewachsene IT-Landschaft in zwei vollständig unabhängige Einheiten trennen musste, haben wir diesen Prozess als Lead Architekten aktiv begleitet. Ziel war es, Daimler Truck im laufenden Betrieb und ohne Systemstillstände von der bestehenden Infrastruktur zu entkoppeln und gleichzeitig eine moderne, skalierbare Greenfield-IT aufzubauen.

Das Ergebnis: Eine konsequent Cloud-optimierte Infrastruktur, ein robustes Zero-Trust-Sicherheitskonzept und ein durchgängiges Identity-Governance-Modell bilden heute das stabile Fundament für den globalen Neuanfang – mit weltweit über 100.000 sicher vernetzten Mitarbeitenden, neu gedachten Prozessen und einer IT-Landschaft, die Agilität, Sicherheit und Compliance nachhaltig vereint.

Neben Identity Governance und Secure Mailing etablierten die Teams von Beginn an effektive Kommunikationsmaßnahmen für End User und digitale Enablement-Plattformen, um alle Nutzergruppen sicher und schnell durch den Change zu führen.

Die unterschätzte Disruption

Viele M&A-Prozesse verzögern sich oder sprengen den antizipierten Kostenrahmen, weil Dauer und Komplexität des Faktors IT im Vergleich zu anderen Aspekten oft unterschätzt werden. Der Grund: Für das neue digitale zentrale „Nervensystem” der neuen Organisation gilt es oft, die IT-Landschaft der letzten 20 Jahre zu zerlegen und zu analysieren. Wer zu spät erkennt, dass IT nicht nur Enablement bedeutet, sondern das eigentliche Nervensystem eines neuen Unternehmensgefüges ist, setzt die Zukunftsfähigkeit aufs Spiel. Zeitdruck, gewachsene Silos, divergierende Systeme und Unsicherheit über die Zielarchitektur machen die „Day-One-Readiness“ zu einer Mammutaufgabe. Das Risiko: Statt Integration entsteht neue Komplexität, statt Innovation Stillstand.

Ein zentrales frühzeitiges Steuerungselement ist deshalb eine klare Vision der IT-Strategie und -Landschaft, die im Prozess als klare Leitlinie dauerhaft Orientierung für alle Aspekte der neuen IT gibt. Zum Beispiel definierte Identity-Governance-Modelle, die dafür sorgen, dass Berechtigungen, Rollen und Sicherheitsmechanismen vom ersten Tag an klar geregelt sind. Auch moderne Collaboration- und Kommunikationsplattformen müssen von Beginn an integriert werden, um handlungsfähige und sichere Arbeitsstrukturen für alle Stakeholder sicherzustellen.

Fünf Handlungsfelder, die bei M&A wirklich zählen

Wer im Rahmen von Transaktionen IT von Anfang an strategisch denkt, macht aus einer Pflicht die Kür. Die Beratungspraxis zeigt uns immer wieder: Zukunftssichere Organisationen nehmen IT-Teams früh ins Boot, definieren ambitionierte Zielbilder und nutzen diese Greenfield-Situation für eine umfassende und nachhaltige Modernisierung. Daraus leiten wir fünf Handlungsfelder ab, die jedes M&A-Projekt erfolgreich machen können.

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IT-Strategie & Organisation

Die IT wandelt sich vom Cost-Center zum Value-Creator. Die frühzeitige Integration in die Zielstruktur der Transaktion, eine saubere Ableitung der IT-Anforderungen aus dem geplanten Geschäftsmodell sowie eigene Guiding Principles machen die Transformation zur nachhaltigen Investition. Ein früher Quick-Win: Bereits in der Due-Diligence-Phase einen IT-Governance-Snapshot erstellen, um Zielbild, Ressourcenbedarf und kritische Abhängigkeiten sauber abzuleiten. Alles unter dem Dach einer zentralen Frage: Zahlen die Ausrichtung und die Fähigkeiten der neuen IT-Organisation auf die Gesamtstrategie des Unternehmens ein?

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Architektur & Infrastruktur

Greenfield-Ansätze erlauben es, technische Altlasten abzuwerfen und von Anfang an Cloud-native, skalierbare Lösungen zu bauen. Wer den Mut aufbringt, Modernisierung und hochautomatisierte Betriebsmodelle früh mitzudenken, verschafft seinem Unternehmen nachhaltigen Vorsprung. Dafür die Grundlage: ein stringenter Cloud-first-Ansatz, eine Security-driven Organisation und von Grund auf digitalisierte, automatisierte und durch KI augmentierte Prozesse.
Moderne IT-Services wie Secure Mailing oder Collaboration-Plattformen bilden dabei das operative Rückgrat der neuen Organisation. Wer sie frühzeitig adressiert, steigert Effizienz, Akzeptanz und Stabilität gleichermaßen – technische Architektur und Change greifen hier unmittelbar ineinander. Gleichzeitig erfordern diese Services als digitales Kommunikationsfundament das höchste Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit und sind für alle Mitarbeitenden relevant.

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Data & KI-Fähigkeiten

Der Umgang mit den Datenbeständen wird in vielen M&A-Projekten als reine Pflichtübung behandelt – und die eigentlichen Synergiepotenziale dadurch unterschätzt. In zukunftsgerichteten Projekten betrachten wir die frühe Analyse der Datenlandschaft dagegen als gezielte Investition in künftige Analyse-, Integrations- und KI-Fähigkeiten. Eine harmonisierte Dateninfrastruktur hilft nicht nur, Synergien zu heben, sondern schafft die operative Basis für datengetriebene Innovation und eine nachhaltige Datenstrategie.

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Cybersecurity & Compliance

Security-by-Design wird in M&A-Projekten selten freiwillig priorisiert – meist erst dann, wenn Risiken akut sichtbar werden. Dabei liegt genau hier einer der größten Hebel, um Stabilität und Steuerbarkeit frühzeitig abzusichern. Zero Trust, Identity Governance und durchgängige Transparenz über Zugriffe und Systeme sollten von Anfang an als verbindliche Leitplanken gesetzt werden. Unsere Beratungserfahrung zeigt immer wieder, dass bei einem Neuaufbau am kosteneffektivsten agiert, wer diese Security-Maßnahmen so früh wie möglich umsetzt – Nacharbeit auf Basis späterer Audits ist auf lange Sicht immer teurer.

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People, Communication & Change

Technische Lösungen allein reichen nicht – der eigentliche Kraftakt liegt im Wandel von Organisation und Zusammenarbeit. M&A-Projekte entfalten ihr volles Potenzial nur, wenn Fachbereiche und IT-Teams frühzeitig eingebunden, aktiv befähigt und begleitet werden, um dadurch mittelbar auch die eigentlich betroffenen Endnutzenden bestmöglich beim Change zu begleiten. IT-Change braucht Führung, gezieltes Storytelling und neue Kommunikationsformate. Ein praxiserprobter Hebel: der Aufbau eines interaktiven digitalen Change-Dashboards, das Projektfortschritte, anstehende Meilensteine und relevante Change-Themen transparent macht – für alle Beteiligten, jederzeit zugänglich.

Best of Consulting Award für Comma Soft – Exzellenz, die überzeugt

Unsere Arbeit für Daimler Truck wurde mit dem 1. Platz beim „Best of Consulting“-Award der WirtschaftsWoche in der Kategorie „Technologies“ ausgezeichnet. Dieses externe Gütesiegel basiert auf direkten Befragungen unabhängiger Beratungskunden und hat damit ein besonderes Gewicht. Das Projekt selbst unterstreicht die strategische Bedeutung moderner IT in komplexen Unternehmensprojekten – und macht Comma Soft zum ersten Ansprechpartner für innovative, sichere und skalierbare IT-Lösungen.

Stakeholder managen, Risiken antizipieren, Handlungsfähigkeit sichern

M&A-Projekte gehören zu den anspruchsvollsten IT-Transformationen überhaupt: Hoher Zeitdruck, lückenhafte Ausgangsdaten, parallellaufende Entscheidungsstränge, viele IT-Altlasten und immer wieder neue Rahmenbedingungen verlangen nach einem konsequent flexiblen Steuerungsansatz. Statt starrer Projektpläne braucht es die Fähigkeit, mit Unsicherheiten produktiv umzugehen und handlungsfähig zu bleiben. Deshalb hat sich für uns das Prinzip der Minimum-Viable-Integration bewährt: schnell tragfähige Zwischenergebnisse schaffen, kritische Funktionen priorisieren, technische und organisatorische Integration schrittweise absichern – ohne die strategische Gesamtarchitektur aus dem Blick zu verlieren.

Fehlentscheidungen entstehen meist dort, wo technische, organisatorische und kulturelle Fragen isoliert betrachtet werden. Es lohnt sich daher, Guiding Principles für die IT-Transformation immer ganzheitlich zu denken: von der Infrastruktur bis zur Enablement-Plattform zur Befähigung des gesamten Personals, vom Rechte- und Rollenmodell bis zur Kommunikationsstrategie. Besonders wirkungsvoll ist der frühzeitige Einsatz von Stakeholder-Frühwarnsystemen, die kritische Zielkonflikte zwischen IT und Fachbereichen sichtbar machen, bevor sie operative Reibungsverluste erzeugen.

Stolperfallen wie Schatten-IT, unterschätzte Lizenzkosten oder kulturelle Divergenzen lassen sich durch konsequentes Stakeholder-Management, klare technische Standards und eng geführte Governance-Modelle frühzeitig entschärfen. Last bot not least trägt auch End User Enablement – etwa durch digitale Wissensplattformen, interaktive Guides oder gezielte Schulungsangebote – entschieden dazu bei, dass IT-Change nicht als Bedrohung, sondern als Startpunkt für neues Arbeiten verstanden wird. Denn klar ist immer: M&A-Prozesse sind für jede:n Einzelne:n im Unternehmen eine enorme Disruption.

„Eine Separation ist immer auch eine einmalige Chance, die letzten zehn Jahre IT-Landschaft aufzuarbeiten und für die nächsten zehn Jahre ein sicheres und produktives digitales Fundament zu schaffen.“

Dr. Jan Ciupka, Executive Manager

M&A als Sprungbrett für digitale Zukunftsfähigkeit

Wer die IT im Rahmen von M&A-Transaktionen als Transformationsmotor versteht, baut nicht nur technische Resilienz auf, sondern legt den Grundstein für echte Innovation und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.

Mit jedem Deal wächst die Verantwortung – für Security, Compliance, Kultur und Nachhaltigkeit. Die gute Nachricht: Die Chancen waren nie größer, durch einen smarten Technologieneustart die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens aktiv zu gestalten.

Sie möchten mehr erfahren, konkrete Impulse diskutieren oder stehen selbst vor einer M&A-Herausforderung? Lassen Sie uns sprechen – gemeinsam entwickeln wir Ihr IT-Fundament für die digitale Zukunft.

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