Expert-Talk: „Digitalisierung ist ein Trialog aus Geschäfts-, IT- und Daten­strategie“

Viele Unternehmen machen sich Gedanken um ihre Geschäfts- und Digitalisierungsstrategie – und fragen sich, wie sie das Thema umsetzen sollen. Bei Comma Soft unterstützt Dr. Markus Knappitsch, Executive Manager Consulting, seine Kunden dabei, indem er die Datenstrategie hinzunimmt und alle drei Bereiche in Einklang bringt. Worauf es dabei ankommt und wie der Schritt vom Konzept zur operativen Anwendung gelingt, erläutert er im Interview.

Lieber Markus, was versteckt sich hinter dem Buzzword Data Strategy aus deiner Sicht? Warum ist sie für Unternehmen wichtig?

Wir bei Comma Soft beobachten seit Längerem eine veränderte Erwartungshaltung der Endverbraucher:innen gegenüber Unternehmen am Markt. Der Wunsch nach gutem Service, hoher Verfügbarkeit und der Erfüllung individueller Kundenbedürfnisse bringt für viele Unternehmen eine Transformation zu einer „Data Driven Company“ mit sich. Dahinter steht die Idee, die eigenen Kund:innen jetzt und in Zukunft ganzheitlich verstehen und betreuen zu können – im Sinne einer 360°-Kundensicht. Eine Datenstrategie bildet für eine solche Transformation die Leitplanken und sollte eng mit der Geschäfts- und IT-Strategie verzahnt sein.

Bei Großkonzernen mit vielen Daten ist das ein schlüssiger Ansatz. Wie sieht es bei mittelständischen Unternehmen aus? Lohnt sich eine Datenstrategie überhaupt für sie?

Der Transformationsdruck kommt von den Verbraucher:innen und betrifft damit nahezu jedes Unternehmen. Was weiß ich über die Bedürfnisse meiner Kund:innen? Wie platziere ich meine Produkte, Services und Dienstleistungen optimal? Wer die Kundenschnittstelle besetzt, gewinnt den Wettbewerb. Insbesondere auch Mittelständler müssen sich hier positionieren, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Meine Kolleg:innen und ich betreuen von Mittelständlern im produzierenden Gewerbe über zentrale Akteure im Gesundheitssystem bis hin zu international agierenden Versicherern ein breites Spektrum. Unabhängig von ihrer Größe ist es bei all diesen Unternehmen eine ausgereifte Datenstrategie, die sie erfolgreich macht.

Nur eine ‚Data Driven Company‘ kann Kunden ganzheitlich verstehen und betreuen.

Dr. Markus Knappitsch

Wie gehst du das Thema Datenstrategie an, wenn du als Berater neu in ein Unternehmen kommst?

Die Implementierung einer Datenstrategie ist ein Transformationsprojekt und betrifft das ganze Unternehmen. Dies gelingt aus meiner Sicht nur durch den Trialog von Business-, IT- und Datenperspektive. Um strategische Business-Ziele zu erreichen, liefert die Datenstrategie neue Perspektiven und Optimierungsimpulse. Daher sollte das Thema auch durch das Top-Management vorangetrieben werden. Die IT ist als technischer Enabler eingebunden, ohne sie geht heute ebenfalls nichts mehr. Alle drei Bereiche müssen Hand in Hand gehen und an einer einheitlichen Strategie ausgerichtet sein. Wichtig ist es zudem, alle relevanten Mitarbeiter:innen einzubeziehen und für die neuen Möglichkeiten zu begeistern. Gelingt dies nicht, scheitern Datenprojekte häufig an hohen Widerständen aus dem eigenen Unternehmen, die auf Ängste und Vorbehalte in Bezug auf neue Technologien zurückzuführen sind. Partizipation stärkt das Commitment und ermutigt dazu, eigene Verbesserungsvorschläge einzubringen. Wir bei Comma Soft legen Wert auf die ganzheitliche Sicht auf Strategie, Technik und Mensch. Damit alle Aspekte optimal durch Expert:innen abgedeckt werden, besetzen wir solche Projekte auch immer interdisziplinär. Das Wissen unserer Spezialist:innen aus den Bereichen Analytics & AI, IT und Business kommt so mit der tiefgreifenden unternehmensspezifischen Expertise unserer Kunden zusammen. Dieses Vorgehen hat sich in der Praxis sehr bewährt.

Wie lässt sich so eine ganzheitlich entwickelte Datenstrategie konkret im Unternehmen umsetzen?

Das Herzstück einer Datenstrategie ist die Data Roadmap. Hier findet die Ableitung konkreter Handlungsfelder statt, die sich an der entsprechenden Wertschöpfungskette des Unternehmens orientiert. Die Kernfrage hierbei lautet: An welchen Punkten tragen Daten zur Wertschöpfung im Unternehmen und zur Erreichung der geschäftsstrategischen Ziele bei? Dies können Bereiche im Marketing und Vertrieb sein, wie etwa Optimierungen im Leadmanagement, die Verbesserung von Geschäftsprozessen zur schnelleren Verarbeitung von Kundenanliegen oder die automatische Sortierung eingehenden Schriftgutes im Input-Management. Wenn Daten hier zielgenau zum Einsatz kommen, steigert ein Unternehmen z. B. die Qualität im Service und kann sich so deutlich von Wettbewerbern absetzen.

Kannst du uns ein paar Beispiele nennen, wo und wie du eine Datenstrategie bereits implementiert hast und wie diese gelebt wird?

Ich persönlich betreue mehrere Versicherer bei der Implementierung einer Datenstrategie. Im Zentrum stehen dabei immer die Menschen und damit auch die Data Culture. Wir müssen das Management und alle relevanten Mitarbeiter:innen mitnehmen, nicht nur einige datenaffine Fokusgruppen wie Data Scientists, Aktuar:innen oder BI-Expert:innen. Datenqualität beginnt eben auch bei den Eingabemasken von Schadenbearbeiter:innen. Dadurch, dass wir auch Akteure wie die Unternehmenskommunikation einbinden und häufig aus den Projekten berichten, erreichen wir alle Bereiche in Organisationen und füllen das Thema Datenstrategie auch im Arbeitsalltag mit Leben.

Das sind die 5 Erfolgsfaktoren einer KI-basierten Datenstrategie:

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Sollten Sie weiteres Interesse am Thema Datenstrategie haben, wenden Sie sich gerne direkt an Dr. Markus Knappitsch.