Zukunftssichere Datenarchitektur mit Self-Service-Archiv und DSGVO-konformer Löschlogik

Auf einen Blick
  • Kunde: Fidor Bank AG (Tochter der Groupe BPCE), legal data Schröder Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (als Datentreuhänder)
  • Branche: Finanzdienstleistungen/Banking
  • Herausforderung: Sicherstellung der langfristigen Datenaufbewahrung und DSGVO-konformen Löschung von Daten nach Einstellung des Bankengeschäfts
  • Lösung: Aufbau einer modularen Speicherarchitektur mit INFONEA® als Self-Service-Datenplattform, validierter Löschlogik und rechtssicherer Umsetzung aller regulatorischen Anforderungen
  • Ergebnisse: Automatisierte, sichere und nachvollziehbare Löschprozesse, revisionssichere Datenhaltung, effiziente Auskunftsfähigkeit bei minimalem Ressourcenbedarf im Betrieb

Herausforderung: Eine Bank schließt – die Daten bleiben

Mit der Entscheidung des Mutterkonzerns BPCE, die Fidor Bank vollständig zu schließen, stellte sich für uns eine seltene und äußerst komplexe Aufgabe: Wie bewahrt man alle wichtigen Daten einer Bank über zehn Jahre gesetzeskonform auf – bei gleichzeitigem Rückbau der operativen IT-Infrastruktur und maximaler Kosteneffizienz? Denn die Bank (bzw. Nachfolge und Datentreuhänder) muss auch nach Rückgabe der Lizenz gegenüber Kunden, Mitarbeitenden und Behörden auskunftsfähig bleiben. Gleichzeitig gibt es die ursprünglichen Wissensträger nicht mehr und ein Weiterbetrieb der IT-Systeme wäre mit erheblichen Betriebs- und Infrastrukturkosten verbunden gewesen.

Die operative Stilllegung und der regulatorische Rückbau der Bank brachten einige zentrale datenbezogene Aufgabenstellungen für uns mit sich. So mussten wir sämtliche Bankdaten – von Kunden, Mitarbeitenden und internen Vorgängen – durch Fidor fachlich bewerten lassen, aufbereiten, speichern und mit konkreten Löschfristen versehen. Und zwar so, dass auch in fünf Jahren noch Auskünfte möglich sind – auch durch Personen, die heute noch nicht Teil des Projekts sind und nie operativ im Bankbetrieb waren.

Lösungsansatz: Struktur schaffen, wo Komplexität regiert

Unser multidisziplinärer Ansatz verband methodische Klarheit mit technischer Tiefe:

Datenreduktion und Systemauswahl:

Gemeinsam mit der Fidor Bank identifizierten wir alle relevanten Daten aus hunderten Ursprungssystemen mit einem Umfang von mehreren hundert Terabyte. Ergebnis: eine drastische Reduktion auf rund 45 Systeme und „nur noch“ zehn Terabyte Rohdaten – fachlich priorisiert, regulatorisch abgesichert. Grundlage dafür war ein strukturiertes Bewertungsschema mit klaren Entscheidungskriterien für jedes Datenpaket.

Self-Service mit INFONEA®:

Unsere zentrale Lösung: ein „Totspeicher“ mit Self-Service-Funktionalität auf Basis unserer BI-Plattform INFONEA®. Damit lassen sich auch komplexe Auskunftsbegehren – von Kontoinhabern und Wirtschaftsprüfern über Behörden bis zu ehemaligen Mitarbeitenden – schnell, nachvollziehbar und revisionssicher vom Datentreuhänder beantworten. Ohne technisches Know-how, mit klarer Benutzerführung und maximaler Transparenz – und auf Basis sorgfältig aufbereiteter und fachlich verknüpfter Daten. Unsere Datenkompetenz war dabei entscheidend: Nur durch gezielte Aufbereitung und Modellierung der heterogenen Quellsysteme konnte der Self-Service überhaupt ermöglicht werden. Die Anfragen selbst werden dabei vom Datentreuhänder beantwortet – also von Personen, die nie aktiv im Geschäftsbetrieb der Bank tätig waren, aber dank INFONEA dennoch alle relevanten Informationen finden können.

Löschlogik, Validierung und Sicherheit:

Damit alle Daten zum richtigen Zeitpunkt und rechtssicher gelöscht werden können, haben wir für jeden Datensatz individuelles Ablaufdatum ermittelt – als Grundlage für die spätere Löschung nach Jahrgängen. Auch darüber hinaus stand für uns die Qualitätssicherung im Fokus: Über stichprobenbasierte Checksummen, automatisierte Prüfverfahren und systematische Verknüpfungsanalysen haben wir sichergestellt, dass alle fachlichen Szenarien korrekt abgebildet sind. Die Validierung erfolgte über verschiedene Stufen hinweg – sowohl technisch als auch fachlich, gemeinsam mit dem Projektteam der Fidor Bank.

Sichere Speicherung mit FI-TS:

Für die verlässliche und regulatorisch konforme Langzeitarchivierung der Bankdaten kam mit FI-TS ein weiterer Technologiepartner ins Spiel: Das Rechenzentrum der FI-TS stellt die technische Infrastruktur für Speicherung, Zugriff und Absicherung bereit – inklusive Backup-Mechanismen und Zugriffsschutz. Ein zentrales Element: der sogenannte WORM-Status für die sensiblen Daten („Write Once, Read Many“). Damit werden Daten einmalig gespeichert und können danach nur noch gelesen, und nicht mehr physisch verändert werden – ein wichtiger Baustein für die Revisionssicherheit und rechtlich belastbare Auskunft. Zusammen mit Fidor und FI-TS konnten wir die Speicherlösung so gestalten, dass sie nicht nur sicher, sondern auch alltagstauglich ist: nachvollziehbar im Zugriff, unveränderlich gespeichert und anschlussfähig für die spätere Löschung.

Die Zusammenarbeit mit Comma Soft war durchweg konstruktiv – der Mix aus Drive, Know-how und Hands-on-Mentalität hat den Unterschied gemacht.

Sebastian Birkett, CFO bei Fidor

Ergebnisse und Nutzen: Zukunftsfähig, rechtssicher, effizient

Die Lösung bewährt sich technisch und spiegelt auch zentrale Werte wider: Verantwortung, Pragmatismus und Vertrauen.

  • Modular und skalierbar: Speicherarchitektur mit klar getrennten Löschjahren – minimiert Komplexität und Kosten.
  • Rechtssicherheit inklusive: DSGVO- und BaFin-konform – auch bei Aus- oder Sonderfällen.
  • Intuitive Nutzung: Self-Service-Oberfläche mit hoher Nutzerakzeptanz – ohne Schulungsaufwand, mit klarer Datenlogik.
  • Nachhaltig dokumentiert: Wissensmanagement für die nächsten zehn Jahre – unabhängig von einzelnen Personen und anschlussfähig für neue Verantwortliche.
  • Validierte Datenbasis: Fachlich fundierte Löschlogik und systematisch geprüfte Datenverknüpfungen.

Der Fidor-Case zeigt, was Comma Soft ausmacht: Wenn es keine Blaupause gibt, schaffen wir eine. Wenn technische, juristische und menschliche Komplexität aufeinandertreffen, schaffen wir Klarheit und finden gemeinsam exzellente und gleichzeitig pragmatische Lösungen. Unsere Erfahrung, unser Produkt INFONEA® und unser Anspruch an Qualität haben den Unterschied gemacht – und das Vertrauen aller Projektpartner nachhaltig gestärkt. Das spiegeln die Rückmeldungen unseres Kunden, aber auch diese des Datentreuhänders legal data wider:

INFONEA® ist für uns intuitiv nutzbar – wir konnten damit von Tag eins an alle Anfragen sicher beantworten.

Georg Schröder, Gründer und Geschäftsführer bei legal data
Dr. Andrej Fischer

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Executive Manager Consulting
Dr. rer. nat. Theoretische Physik
Diplom-Physiker

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Andrej ist Executive Manager für das Consulting und verantwortet die Themenbereiche Daten und KI mit besonderem Fokus auf Industrie, Mittelstand und Familienunternehmen. Mit seinem Team gestaltet und begleitet er digitale Transformationsprojekte und hilft so Unternehmen bei dem schwierigen Spagat zwischen systematischer Optimierung der Unternehmensprozesse und kreativer Innovation neuer digitaler Geschäftsmodelle. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die Befreiung menschlicher Expertise und Kreativität von nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten durch KI-gestützte Assistenzsysteme und Automatisierungen. Deswegen ist Andrej auch für die strategische Einführung und Nutzung Generativer KI in diesen Branchen erster Ansprechpartner der Kunden und Sparringpartner für die Alan Produktstrategie.

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Andrej ist Executive Manager für das Consulting und verantwortet die Themenbereiche Daten und KI mit besonderem Fokus auf Industrie, Mittelstand und Familienunternehmen. Mit seinem Team gestaltet und begleitet er digitale Transformationsprojekte und hilft so Unternehmen bei dem schwierigen Spagat zwischen systematischer Optimierung der Unternehmensprozesse und kreativer Innovation neuer digitaler Geschäftsmodelle. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die Befreiung menschlicher Expertise und Kreativität von nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten durch KI-gestützte Assistenzsysteme und Automatisierungen. Deswegen ist Andrej auch für die strategische Einführung und Nutzung Generativer KI in diesen Branchen erster Ansprechpartner der Kunden und Sparringpartner für die Alan Produktstrategie.

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