Der smarte Firmenausweis als sichere und komfortable Digitale Identität

Im Privatleben ist das Konzept zentral verwalteter Daten Gang und Gäbe: E-Mail-Anbieter und Social Media Plattformen bieten über den bestehenden Account ein einfaches Log-in bei weiteren Dienstleistern wie Online-Shops an. Das geht schnell – aber auf Kosten der Datensouveränität. Souveränes Managen der eigenen Daten ist damit nicht möglich. Eine komfortable und zugleich sichere Lösung bietet dagegen Decentralized Identity. Wie lassen sich solche Konzepte im Unternehmenskontext umsetzen? Nehmen wir z. B. das Onboarding neuer Kolleg:innen: Klassischerweise entstehen physische oder digitale Kopien von wichtigen Dokumenten wie Ausweisen, Führerscheinen oder Zeugnissen. Einmal beim Unternehmen eingereicht, haben Mitarbeiter:innen meist keine Kontrolle mehr darüber, was mit ihren Daten passiert oder ob sie nach dem Beschäftigungsende vollständig gelöscht wurden. Und wie stellen Unternehmen umgekehrt sicher, dass all die Dokumente echt sind?

Wenn der Firmenausweis mitdenkt

Mit einem smarten Firmenausweis liegen digitale Nachweise in Form von automatisiert überprüfbaren Aussagen vor, sogenannten Verifiable Credentials. Diese belegen z. B. den Universitätsabschluss, eine Weiterbildung, den Impfstatus oder den Führerschein und sind durch ein digitales Siegel der Ausgabestelle automatisch verifizierbar. Gleichzeitig können Mitarbeiter:innen damit Zugang zu ihren Personalunterlagen, zum Firmengelände oder zur Wartung einer Anlage bei Kunden erhalten. Durch das Prinzip der Selective Disclosure werden statt des kompletten Datensatzes immer nur die Daten preisgegeben, die gerade nötig sind. So werden auch der Angestelltenrabatt im Restaurant nebenan oder die anonyme Beratung zur mentalen Gesundheit im Rahmen des Employee-Programms datensparsam möglich. Verlassen Mitarbeiter:innen das Unternehmen, werden Zugänge automatisch gesperrt. Das erleichtert der Personalabteilung das Offboarding und stellt sicher, dass dabei kein Zugang vergessen wird.

Innovationen im Identitätsmanagement sorgen für echte Datensouveränität

Die Basis für Anwendungen wie diesen smarten Firmenausweis ist eine ganzheitliche Strategie für den Umgang mit digitalen Identitäten im Unternehmen. Die technologischen Konzepte dafür entwickeln sich gerade stetig weiter. Aktuell entsteht mit Verifiable Credentials und dezentralem Identitätsmanagement eine neue Denkweise im Umgang mit Identitäten: Die Daten einer persönlichen digitalen Identität würden dann nicht mehr fragmentiert in der Hoheit großer Dienstleister oder eines Unternehmens liegen. Stattdessen erhalten Nutzer:innen selbst die Kontrolle über alle Dokumente in ihrer eigenen digitalen Wallet. In dieser verwalten sie dann persönliche Angaben, Zertifikate, Zeugnisse, Impfnachweise oder eben auch Firmenausweise. So entstehen in Zukunft neue komfortable Lösungen für den Umgang mit Identitätsdaten – im privaten wie im Business-Kontext. Vor allem aber wird sich die Entscheidung verschieben, wer wann und wie Zugriff auf welche Informationen bekommt: vom Dienstleister zu den Anwender:innen und Besitzer:innen der Daten – das ist echte Datensouveränität. Im Unternehmensumfeld bietet das in Verbindung mit konsequenter Digitalisierung wichtiger Unternehmensprozesse zudem ein hohes Kostenreduktions- und Sicherheitspotenzial.

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Jan verantwortet bei Comma Soft die Themenbereich Identity & Access Management, Cyber-Security und Cloud-Plattformen. Sein Fokus liegt auf den Themen digitale Identität, IT-Security, Zero Trust sowie Cloud und Infrastruktur. Im Zentrum stehen dabei die einfache, flexible und sichere Nutzung und das Management einer hybriden oder Cloud-nativen Identität im unternehmensinternen, B2B- oder B2C-Kontext, IT- und IT-Security-Strategie sowie das Design und Management von IT- und Cloud-Infrastrukturen.

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